Montag, 8. Dezember 2014

Fokussierung auf 5 Dinge in der Off-Season

Hallo Freunde des gepflegten Ausdauersports, liebe Triathlongemeinde...

Off-Season (OS) für TriathletInnen ist ein viel diskutierter Bereich - oft viel zu kurz von den meisten berücksichtigt weil das schlechte Gewissen einen plagt und "alle anderen" ja auch schon wieder 15h pro Woche trainieren...

Die gängigen 2-4 Wochen Pause im Nov.-Dez. für die meisten Sportler hat mit einer OS nichts zu tun! Man sollte die OS viel längerfristig sehen. So zum Beispiel Nov.-Feb., wenn der Saisonhöhepunkt in der Folgesaison Juli/August oder gar September liegt.

In der OF sollte der Fokus auf den folgenden Punkten liegen (diese Punkte sind Vorschläge aus einem interessanten Artikel aus der Trainingpeaks Comunity). Mit diese Punkten gehe ich 100% konform und schreibe meine Sicht der Dinge dazu.

Krafttraining
Für viele Athleten immer noch ein Fremdwort oder zumindest sträflich vernachlässigt. Wenn also überhaupt durchgeführt (...ihr wisst nicht welches Potential ihr liegen lasst!), so erfährt die Menge an Krafttraining einen herben Einschnitt in der Hochphase der Saison. Deswegen sollte in der OF wenigstens 2* pro Woche eine TE durchgeführt werden. Es können im Winter ohne Weiteres bis zu 3 TE werden.

Swim Focus
Für viele TriathletInnen liegen meist die Schwachpunkte im nassen Element. Die Einheiten sollten kurz und sehr techniklastig sein. Lieber die Regelmäßigkeit erhöhen. Intensitäten rausnehmen. Das zu frühe/viele "All-out" Geballere und Paddel-Geschwimme hemmt die Entwicklung der Grundlage bzw. steht im Konflikt mit sauberer Technik. Für die meisten Sportler geht es nunmal einfach über eine solide Basis. Außerdem ist Schwimmen nach einer langen Saison (mit spätem Marathon?!) eine excellente Möglichkeit des Regenerierens.

Kürzer Radfahren
Qualität statt Quantität - viel zitiert und leider gerne missachtet. Kürzere Einheiten ohne feste Struktur, gemeinsam mit Freunden, im Gelände oder abseits der stark frequentierten Straßen mit Technikübungen vielfältigster Art bringen für die körperliche Verfassung und vor allem die mentale Konstitution um einiges mehr als bereits zu früh zu viel an Plänen, Zeiten, Frequenzen und Weiten zu hängen. Das strukturierte und umfangreiche Training kommt noch früh genug in der neuen Saison und passt einfach besser in die hellere Jahreszeit. Es nimmt somit den Druck "auf Teufel komm raus" bereits im Dezember unterwegs zu sein.

Reduziertes Laufen
Laufen als die energetisch und muskulär anspruchvollste Disziplin sollte in den Wintermonaten mit 2-4 Genussläufen pro Woche - auchmal OHNE elektronische Gadgets - durchgeführt werden. Andere Strecken, Untergründe und Profile bringen neue Impulse und Empfindungen. Meine Empfehlung liegt bei Läufen, die 75min i.d.R. nicht überschreiten sollten. Lieber baut verschieden Übungen des funktionellen Krafttrainings oder Laufschulung ein.

Kein "early" Marathon
Bist Du ein reiner Läufer - okay - dann sind das die Erfordernisse, die das Laufen mit sich bringt. Bist Du ein/e TriathletInn, dann vermeide es einen frühen Marathon im Frühling zu laufen. Zum einen ist ein "blanker" Marathon eine komplett andere Sportart als Marathon im Rahmen einer Langdistanz und erfordert völlig andere Fähigkeiten. Zum anderen kostet es zu früh in der (OS!) zuviel körperliche und geistige Energie, die aber in der Phase Mai-Juli/August erforderlich ist! Zu glauben, sich damit eine Basis an "qualitativ hohen KM" zu sammeln ist schlicht falsch! ...organisiert einen Spontan-Lauftreff, schaut was/wie/wo andere Laufen, helft einem Einsteiger in den Sport auf den "richtigen" Weg zu kommen...es gibt viele Möglichkeiten...

Fazit: Bremst Euch in Eurer Euphorie, genießt eine Phase des weniger strukturierten Trainings, mit Freunden und Trainingspartnern, lasst 5e-Gerade-sein und verteilt clever Eure Motivation über die nächste Saison, denn diese kommt bestimmt...! :-)

Allen eine entspannte Weihnachtszeit!

Michael