Samstag, 14. März 2015

"Electronical Gadget Arm" ruiniert Laufstil

Hallo Freunde des gepflegten Ausdauerlaufs,

vor einiger Zeit habe ich angekündigt, einen Blog-Beitrag bzgl. eines "Phänomens" zu schreiben, dass ich im Zuge eines Familienausflugs am Main beobachten konnte...

...Den "ELECTRONICAL GADGET ARM"!

So habe ich es mal genannt. Es beschreibt die Situation, dass in Zeiten des iPod und insbesondere des Smartphones die allermeisten Läufer ihren "Device" am Oberarm tragen...

Ob die ständige Erreichbarkeit - insbesondere beim Sport - gegeben sein sollte, ist eine Frage die man sicherlich separat besprechen kann. Dazu an dieser Stelle nur soviel - der Sport soll uns i.d.R. Entspannung und Zerstreuung bringen. Daher finde ich das (eingeschaltete) Mitnehmen von großen Telefonen aus Gründen der Erreichbarkeit völlig fehl am Platze....

Die eigentliche "Problematik" neben Kabelgewirr, das Anpassen des Laufrhythmus an den Beat (schlecht!!!), die eingeschränkte Wahrnehmung der Umgebungsgeräusche wie (klingelnde?!) Radfahrer, Skater, Autos, (Straßen)bahnen usw. usf., ist....

...es beeinflusst den Laufstil absolut NEGATIV!!!!

Es verstärkt die gängigen Fehlerbilder der Armarbeit immens. Es beeinflusst die notwendige dynamische Armarbeit stark. Es führt zu falscher/schlechter Armarbeit...

Zu beobachten ist, dass der mit Gadget "schwerere" Arm a-synchron mit dem freien Arm schwingt, was zu Unruhe im Oberkörper führt. Wer schonmal ein Laufseminar (bei mir oder anderswo) gemacht hat, der sollte hoffentlich wissen ----> EIN GUTER LÄUFER, LÄUFT MIT DEN ARMEN!!!

Des weiteren ist zu beobachten, dass der Gadget-Arm meist steif im Ellenbogengelenk geführt wird. Das ist insofern erstmal weniger gravierend, da das Ellenbogengelenk i.d.R. nur wenig bewegt werden sollte, ABER am Gadget-Arm sind Ellenbogenwinkel mit rund 90° und flacher zu beobachten. Angestrebt werden sollte aber ein spitzerer Winkel von ca. 70-80° - bisschen abhängig vom Tempo.

Durch das flachere Anstellen oder das betonte Ruhighalten - ähnlich wie mit Schiene/Gips - schwingt also nun dieser Gadget-Arm oft über die Körpermittelachse, was erneut zu einem unruhigen Oberkörper führt. Diese Unruhe setzt sich über die Hüfte in den Beinen fort! ...Jede Bewegung der Arme/Oberkörpers erfordert eine entsprechende Gegenbewegung der Beine.

Die Folge ist also nun - frontal bzw. dorsal gesehen - eine Rotation (zumindest) der Unterschenkel - oder auch "Watscheln" - gerade bei Läuferinnen verstärkt es noch ausgeprägter die (meist) ohnehin durch die Anatomie bedingte Aussenrotation der Unterschenkel...

Und wenn man dann noch darauf achten muss, nicht ständig im Kabel hängenzubleiben und den Arm intuitiv langsamer bewegt, dann führt das nach dem o.g. Prinzip GUTER-LÄUFER-LÄUFT-MIT-DEN-ARMEN zu einem total undynamischen Laufstil. 180er Beat hin oder her...

Der Armschwung nach vorne / hinten beeinflusst unmittelbar den Fersen- und Kniehub! Testet es mal aus indem ihr mit hängenden Armen (gerade, wie mit schweren Einkaufstüten) lauft und nur Bewegung im Schultergelenk habt - Roboterarme. Und als Kontrast nehmt die Hände permanent auf Schlüsselbeinhöhe (sehr spitzer Ellenbogen). Beobachtet nun Euren Laufrhythmus....?!

Also - wenn schon Gadget, dann in die Hosen-/Trikottasche, Kabel innenverlegt, Blutooth...am besten aber ohne "Krach"...

FREE YOUR ARMS - AND THE REST WILL FOLLOW!!! :-)

In diesem Sinne.

Train smart.

Michael